Bitte der Stadt Amberg an Luther und Melanchthon um Übersendung des Andreas Hügel

Stadtarchiv Amberg

Beschreibung

Bürgermeister und Rat der Stadt Amberg teilen den beiden Reformatoren Martin Luther (1483-1546) und Philipp Melanchthon (1497-1560) mit, dass sie von ihrem Angebot Gebrauch machen wollen und bitten um Übersendung von Andreas Hügel. Er solle sich zur Verkündigung und "anrichtung" des reinen und lauteren Wort Gottes gebrauchen lassen, wie dies aus dem Abschied des Statthalters und der Räte der Amberger Regierung hervorgeht. Dieser Bezug dürfte im Zusammenhang mit dem Landtag von 1538 stehen, der im Amberger Rathaus stattgefunden hatte. Hier war die rasche Ausbreitung der neuen Lehre erkennbar geworden. Ein gutes Beispiel dafür war die von den Oberpfälzer Gezirkstätten und dem Adel erhobene Forderung nach Einführung der lutherischen Predigt, "woraufhin Kurfürst Ludwig V. und Pfalzgraf Friedrich II. mündlich die freie Predigt und die Kommunion in beiderlei Gestalt bewilligten" (Christian Reinhardt). Der Zustand der Amberger Gemeinde zum Zeitpunkt der Abfassung des Briefes wird wenig schmeichelhaft als ungelehrt, rau und ungeübt bezeichnet. Bürgermeister und Rat verleihen dabei der Hoffnung Ausdruck, Gott wolle "umb pflantzung seines rainen wortts vnd gotlicher warheit willen" den Ambergern, aber auch Hügel soviel "gabe vnd gnadt" verleihen, dass letzterer mit dem Predigtamt betraut werden könne. Der Brief endet mit der Datierung und Nennung seiner Verfasser; auf der Rückseite findet sich die Adresse.

Rechtehinweis Beschreibung

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