Luther teilt dem Rat von Regensburg mit, dass Hieronymus Nopus dem Ruf als Pfarrer folgen wird

Stadtarchiv Regensburg

Beschreibung

Im Oktober 1542 war die Entscheidung des Regensburger Rats gefallen, in der Stadt die Reformation einzuführen. Mit dem vorliegenden Brief teilte Martin Luther dem Rat auf dessen Bitten mit, dass der Magister Hieronymus Nopp (gest. 1551) die ihm in Regensburg angetragene Pfarrerstelle aufgrund seiner Demut zuerst nicht annehmen habe wollen. Erst als Philipp Melanchthon (1497-1560) und Luther auf ihm eingeredet hätten, dass er schuldig sei, seine großen Kenntnisse der Heiligen Schrift zur Anwendung zu bringen, um damit Dienst an Gott zu verrichten, habe er eingewilligt. Nopp wolle die Stelle aber erst zur Fastnacht des kommenden Jahres antreten, da er sich bis dahin noch in Wittenberg in der Kunst der Predigt üben wolle, teilte Luther mit. Im Anschluss wolle er sich bei einer Probepredigt dem Urteil des Regensburger Rats stellen. Als Ortsgeistlicher an der Neuen Pfarre zu Regensburg reformierte Nopp schließlich das Kirchenwesen der Reichsstadt. Er stammte aus Herzogenaurach, hatte an der Universität Wittenberg studiert und war dann als Schulmeister in Kursachsen tätig gewesen.

Auf dem Brief wurde wohl erst später, aber noch während der Frühen Neuzeit, ein Betreffsvermerk unter der Empfängeradresse aufgebracht. Dieser weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich um ein "aigenes handtschreiben" Martin Luthers handelt. Dies zeugt von der besonderen Beachtung, die Briefen des Reformators bereits durch die Zeitgenossen entgegengebracht wurde.

Rechtehinweis Beschreibung

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