Friedrich III. Kurfürst von Sachsen, genannt "der Weise" (1463 - 1525; Kurfürst 1486 - 1525)

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Das posthume Porträt zeigt den sächsischen Kurfürst Friedrich den Weisen im Dreiviertelprofil vor blauem Grund. Er trägt eine Schaube mit Pelzkragen über einem weißen, hochgeschlossenen Gewand und einemschwarzen Wams. Den Zeigefinger der rechten Hand ziert der Kurfürstenring. Auf dem unteren Bildteil klebt ein gedruckter Text, der in gereimter form die Vita des Dargestellten wiedergibt. Das Gegenstück zu dem Portrait zeigt das Bildnis seines Bruders Johann des Beständigen, mit dem er seit 1486 das Kurfürstentum Sachsen regierte. Im Jahr 1532, nach dem Tod Johanns, beauftragte dessen Sohn und Nachfolger, Johann Friedrich I., der Großmütige, die Cranach-Werkstatt mit der Herstellung von 60 solcher Bildnispaare in einem kleineren Format. Mit der Bestellung und Verbreitung der Bilder als Geschenke an andere Fürstenhöfe wollte Johann Friedrich der Großmütige nach dem Tod seines Onkels (1525) und seines Vaters (1532) seinen Anspruch auf Belehnung mit der Kurfürstenwürde zu bekräftigen. Der Kaiser ließ sich dafür bis 1535 Zeit. Das Format, die Sorgfalt der Ausführung und die Herkunft aus altem Coburger Sammlungsbestand lassen erkennen, dass Coburg auch noch nach dem Wechsel Johann Friedrichs I. ins Kurfürstenamt 1532 als eine der wichtigen Residenzen mit besonderen Porträts der verstorbenen Kurfürsten ausgestattet wurde.// Autor: Klaus Weschenfelder

Literatur

Matthias Müller/Klaus Weschenfelder/Beate Böckem/Ruth Hansmann (Hrsg.): Apelles am Fürstenhof. Facetten der Hofkunst um 1500 im Alten Reich, Katalog zur Ausstellung in den Kunstsammlungen der Veste Coburg, 22. August - 7. November 2010, Berlin 2010, Nr. 1.1.19, S. 152f.

Autor

Klaus Weschenfelder

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F