Confessio Tetrapolitana

Bayerische Staatsbibliothek

Beschreibung

Die "Confessio Tetrapolitana" entstand wie die "Confessio Augustana" (H.ref. 80) im Zusammenhang des Augsburger Reichstags von 1530, auf dem die Einheit der Kirche wiederhergestellt werden sollte. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten die Standpunkte der katholischen Seite und der verschiedenen Fraktionen der Protestanten miteinander verglichen und beraten werden. Die Initiative für die "Confessio Tetrapolitana" ging von der Reichsstadt Straßburg aus. Die in der "Confessio Augustana" niedergelegte Auffassung vom Abendmahl, wonach sich Brot und Wein tatsächlich in den Leib und das Blut Christi wandle, teilten ihre Vertreter nicht. Allerdings lehnten sie ebenfalls die Zwinglianische Perspektive vom Abendmahl als einer rein symbolischen Gedächtnisfeier ab. So verfassten die Theologen Martin Bucer (1491-1551) und Wolfgang Capito (1478-1541) mit der "Confessio Tetrapolitana" eine eigene Bekenntnisschrift, der sich neben Straßburg auch die oberdeutschen Reichsstädte Konstanz, Lindau und Memmingen anschlossen. Die Unterzeichner legten sie am 9. Juli 1530 dem Reichstag vor. Die Bedeutung des alternativen Bekenntnisses, das sich auch in einigen anderen Punkten von der "Confessio Augustana" unterscheidet, blieb allerdings beschränkt. Während die "Confessio Augustana" bis heute eines der zentralen Bekenntnisse der evangelisch-lutherischen Kirche darstellt, blieb die "Tetrapolitana" nur über einen kurzen Zeitraum im 16. Jahrhundert relevant. Datum: 2016

Autor

Matthias Bader

Rechtehinweis Beschreibung

CC0