Gesichtsmaske für Reiterkampfspiele

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Reiterkampfspiele mit festgelegter Choreografie bildeten einen wichtigen Bestandteil des Trainings für berittene Verbände der römischen Armee. In den eindrucksvoll inszenierten Spektakeln standen sich zwei Parteien gegenüber – jeweils in reich verzierte Paraderüstungen gekleidet. Da die Reiterspiele überwiegend auf keltische Wurzeln zurückgingen, waren die damals verwendeten Fachausdrücke für die verschiedenen Bewegungsfiguren keltischer Herkunft. Auch in Bekleidungsbestandteilen – wie den hauteng anliegenden Hosen der Reiter – zeigte sich das keltische Ursprungsgebiet der berühmtesten Reiterverbände der römischen Armee. An der Gestaltung der Gesichtsmasken und Frisuren ließ sich die Zugehörigkeit zu einer der beiden konkurrierenden Parteien ablesen: Eine Variante bildete der »Alexandertyp« in Anlehnung an die Porträtzüge des großen makedonischen Feldherren. Diesem stand der Typ des »Orientalen« gegenüber. In gewisser Weise spiegelt sich darin das Motiv des Kampfes von »Gut« und »Böse« wider. Die Helmmaske vom »Alexandertyp« aus Oberbayern mit energisch in Falten gelegter Stirn und kräftig gelocktem Haar ist sehr gut erhalten. Sie wurde 1939 in einer Kiesgrube an der Donau bei Straß-Moos geborgen, d.h. in der Nähe wichtiger Römerstraßen, die entlang der Donau nach Regensburg sowie über die hölzerne Donaubrücke bei Steppberg nach Weißenburg führten.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

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